Denk-mal

Heute kann dem ersten bayerischen Ministerpräsidenten nach dem Ersten Weltkrieg, Kurt Eisner, gedacht werden.

Eisner hat in der Nacht zum 8. November 1918, also taggenau vor 94 Jahren, in der ersten Sitzung der Arbeiter- und Soldatenräte im Münchner „Mathäserbräu“ die Republik Bayern als Freistaat ausgerufen, in dessen Folge sich im April 1919 die kurzlebige Räterepublik Baiern konstituierte. Er erklärte an diesem Tag das herrschende Königshaus der Wittelsbacher (Ludwig III.) für abgesetzt:

 

„Die Dynastie Wittelsbach ist abgesetzt!
Bayern ist fortan ein Freistaat!“

Kurt Eisner: Ausrufung der Republik am 8. November 1918

Kurt Eisner verkörperte als Sozialist und Jude ein doppeltes Feindbild. Das Datum des 8. November war ein Stachel im Fleisch der nationalistischen und rechtsextremen Gruppen der frühen 1920iger Jahre in München und der Inbegriff für Revolution und Republik, die rückgängig gemacht werden sollten – deshalb der Hitler-Putsch am 9. November 1923, und deshalb auch die Reichspogromnacht am 9. November 1938, welche den großen Terror gegen die Juden in Deutschland einleitete und den Weltkrieg vorbereiten half.

Eisner wurde am 21. Februar 1919 von dem antisemitischen völkisch-nationalistischen Studenten und zu dieser Zeit beurlaubten Leutnant im Königlich Bayerischen Infanterie-Leib-Regiment Anton Graf von Arco auf Valley (er wird dem Umfeld der Thule-Gesellschaft zugeordnet) aus unmittelbarer Nähe mit zwei Schüssen in Rücken und Kopf ermordet. Die extreme Propaganda der damaligen Zeit gegen Juden und Linke wirkt bis in die Gegenwart.

„Eisner ist Bolschewist, er ist Jude, er ist kein Deutscher, er fühlt nicht deutsch, untergräbt jedes vaterländische Denken und Fühlen, ist ein Landesverräter.“, so der Mörder.

Noch 1969 protestierte die CSU gegen die Benennung einer Straße in München-Neuperlach nach Eisner: Das Feingefühl der Witwe des 1945 gestorbenen Grafen Arco-Valley könnte verletzt werden, wenn eine Straße nach dem Opfer ihres Mannes benannt werde. Am Tatort des Mordes befindet sich seit 1989 ein Bodendenkmal, eine in den Gehsteig eingelassene Reliefplatte,  die den Umriss des ermordeten Eisner zeigt. Seit 30. Mai 2011,  beschämend spät also, gibt es nun ein denkbar unpersönliches Eisner-Denkmal, das am Münchner Oberanger der Öffentlichkeit übergeben wurde.

Der Antisemitismus ist immer noch virulent!

Quelle: Wikipedia

lg LL

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Eine Antwort zu Denk-mal

  1. rainer kühn schreibt:

    ich wollte dir gerade ein EMIL schreiben, aber du hast ja nicht einmal ein schlimmpressum noch eine datum. wassn los?

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